Vorwort
Prof.
Dr. F.
Albrecht (Görlitz), Prof. Dr. K. Bundschuh
(München), Dr.
A. Bürli (Zürich), Dr. A. Erdélyi
(Budapest) und Prof.
Dr. F. Klein
(Bratislava) initiierten im Oktober 2004 in Görlitz das
Symposium
"Aspekte internationaler Heil-/Sonderpädagogik". Es fand im
Zeichen der
EU-Erweiterung um mittel- und osteuropäische
Beitrittsländer statt. Prof.
Dr. K.-P. Becker
erhielt die Möglichkeit, das seit 1989 ruhende Manuskript des
"Vergleichenden Fachwörterbuches der Pädagogik von
Personen mit
biopsychosozialen Beeinträchtigungen" vorzustellen. Es ist das
Ergebnis
der langjährigen produktiven Arbeit einer multinationalen
Forschungsgruppe. Vorarbeiten dazu wurden innerhalb der
Wissenschaftsdisziplin "Vergleichende
Rehabilitationspädagogik", die in
den 1970er Jahren an der Sektion Rehabilitationspädagogik und
Kommunikationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin
gegründet
worden war, geleistet. Das Fachwörterbuch sollte 1990 bei dem
Verlag
Volk und Gesundheit, Berlin, in Druck gehen. Die Turbulenzen, die mit
der Wiederherstellung der deutschen Einheit einhergingen, betrafen auch
das Verlagswesen. Deshalb blieb das umfangreiche Manuskript
unveröffentlicht.
Die Resonanz auf Prof. Dr. Beckers Vortrag und die sekundierenden
Beiträge von Prof.
Dr. Mesterházi und Dr. Saneja
war groß. Sie löste in Übereinstimmung mit
dem Ziel der Initiatoren des
Symposiums, die internationale Kooperation systematisch zu
fördern,
steigendes Interesse an einer Veröffentlichung des
Vergleichenden
Fachwörterbuches aus.
Das Vergleichende Fachwörterbuch der
Pädagogik von Personen mit biopsychosozialen
Beeinträchtigungen –
1989/1990 – stellt ein kulturhistorisches Dokument dar. Es
enthält eine
Auswahl von Termini samt ihrer semantischen Felder, die in der Mitte
des 20. Jahrhunderts in den Fachsprachen der genannten Länder
gebräuchlich waren. Dazu zählen die Population, die
Hauptmerkmale der
Population, die Bildungsinstitutionen und die Wissenschaftsdisziplinen.
Das Verständnis des gesamten Textes macht es erforderlich,
weitere
Termini in einem Anhang in Kurzfassungen zu definieren. Die
bedeutungsgerechte, unverfälschte Übertragung eines
Terminus aus einer
Muttersprache in die deutsche oder englische Sprache zwang die Autoren
verschiedentlich zu einer Ausdrucksweise, die ungewöhnlich
erscheinen
mag.
Die gesellschaftliche Entwicklung und neue
wissenschaftliche Erkenntnisse haben seit der Anfertigung des
Vergleichenden Fachwörterbuches zu Veränderungen
geführt, die sich auch
auf den Bedeutungsgehalt verschiedener Termini ausgewirkt haben.
Dennoch ist das Wörterbuch nicht allein von fachhistorischem
Interesse.
Es kann dazu beitragen, aktuelle wissenschaftliche, bildungspolitische
und linguistische Bedürfnisse zu befriedigen. Dafür
spricht, dass dem
deutsch- oder englischsprachigen Nutzer bisher vielfach unbekannte
Fachsprachen aus mittel- und osteuropäischen Ländern
erschlossen werden
und zum anderen viele Termini noch gültig sind. Umgekehrt
dürfte die
Terminologie von Special Education/U.S.A. den Nutzern dieser
Länder und
selbst deutschen Fachleuten ein umfassendes Bild vermitteln.
Die
spezifische Anlage der Publikation gestattet es vor allem, gleich- oder
ähnlichlautende Termini auf ihre funktionale
Äquivalenz hin zu
untersuchen. Insofern ähnelt das Vergleichende
Fachwörterbuch auch
einer Fachenzyklopädie.
Es bleibt die Frage zu beantworten,
warum die Publikation erst 15 Jahre nach Fertigstellung des
Manuskriptes erfolgt. Der Leser/Nutzer findet die Antwort in dem ersten
Kapitel: Kurzer historischer Rückblick auf die Entstehung des
Vergleichenden Wörterbuches. Die Aussagen fußen auf
den persönlichen
Aufzeichnungen des Herausgebers.
Die Mitglieder der
multinationalen Forschungsgruppe freuen sich, nach vielen Jahren der
Stagnation einen Weg gefunden zu haben, um das Fachwörterbuch
allen
Interessenten zum wissenschaftlichen Nutzen zugänglich zu
machen und
darüber hinaus ein Kapitel Fachgeschichte zu bewahren.
Berlin, Dezember 2005
Klaus-Peter Becker
Im Namen der Forschungsgruppe
Preface
The symposium "Aspekte internationaler
Heil-/Sonderpädagogik"
was conceived in October 2004 by professors F. Albrecht
(Goerlitz), K. Bundschuh
(Munich),
F. Klein (Bratislava)
and by doctors A. Bürli (Zurich),
A.
Erdélyi
(Budapest) in Goerlitz. It took place due to the enlargement of the EU.
Some Middle and Eastern European countries joined forces with this
Union on the 1st of May. The chance of introducing the script
"Comparative Dictionary, Specialized for the Education of Persons with
Biopsychosocial Handicaps", unpublished since 1989, was given to Prof. K.-P. Becker.
The transscript is the product of a long-standing productive
cooperation of an international research team. Exploratory work
relating to this script was done by part of the section
"Rehabilitationspädagogik und
Kommunikationswissenschaft/Rehabilitation
Education and Communication Science", Humboldt Universität zu
Berlin,
especially by the scientific branch of "Vergleichende
Rehabilitationspädagogik/Comparative Rehabilitation Education"
which
was founded during the 1970s. The manuscript should have been printed
in 1990 by publishers Volk und Gesundheit, Berlin. But the turbulences
due to the reunification of Germany have come to nothing in publication
of that script.
The good response to the introduction by Prof. Becker and contributions
made by Prof.
Mesterhazi and Dr.
Saneja
as well as the intention of the initiators to support the international
cooperation triggered a rising interest of a publication of the script.
The "Comparative Dictionary Specialized for the Education of
Persons with Biopsychosocial Handicaps", resting since 1989 constitutes
a document relating to the history of civilization. It contains an
extract of technical terms, including their semantic fields, common
during the middle of the 20th century in the participating countries.
This implies populations, their characteristic features, institutes of
education and their special scientific branches. Comprehension of the
text requires the definition of additional technical terms comprimised
in an attachment. The authors were often forced to use unusual
expressions, because of their efforts to achieve an unsophisticated
transfer of the technical terminology from their native language to the
German or English language.
The social and scientific
developments since creation of the transscript result in changes, which
also effected the global understanding of several technical terms.
Never the less its meaning might not be limited to a subject of only
historical significance many concepts are still valid. That is the
reason why the paper may contribute to satisfy actual scientific,
educational and linguistic needs. The indication therefore is a chance
for English or German users to get to know technical terminologies of
middle or Eastern-European countries. On the other hand the validity
for most of the technical terms concerning Special Education/U.S.A.
could be of great advantage for readers of these countries as well as
for German experts.
The publication’s specific structure allows
to investigate concepts with the same or similar sounds on their
functional equivalence. Because of this structure the Dictionary is
similar to an encyclopaedia.
The question is, why was
publication of the manuscript delayed for such a long time. Readers
will find an explanation in the first chapter: Short historical Review
of the Development of the Comparative Dictionary. The chapter is
written according to the personal notes of the editor.
The
members of the multinational research group are glad to be able carry
trough the publication after a long time of stagnation. The Dictionary
should be accessible to all experts and – last not least
– a chapter of
history.
Berlin, December 2005
Klaus-Peter Becker
On behalf of the research group
Die multinationale Forschungsgruppe – das
Autorenkollektiv
Leiter:
Prof. Dr. habil.
Klaus-Peter Becker (Hrsg.), Humboldt-Universität
zu Berlin
Mitglieder/Autoren:
Die namentlich genannten Forschungsgruppenmitglieder fungieren als
Autoren im Sinne eines autorisierten Vertreters ihrer
wissenschaftlichen Institution. Sie stützen sich aber in jedem
Falle auf die Mitwirkung eines großen Kreises von
Fachwissenschaftlern ihrer Institution, die angesichts ihrer Vielzahl
nicht im Einzelnen aufgeführt werden können.
Prof. Dr. J. A.
Kulagin
(†), Prof. Dr. W. I. Lubowskij, Dr. V. I. Golod
(†)
Institut für Defektologie der Akademie der
Pädagogischen Wissenschaften Moskau
Prof. Dr. A.
Gordos-Szabó, Prof. Dr. Zs. Mesterházi
Hochschule für Heilpädagogik "Gusztáv
Bárczi" Budapest
Prof. Dr. O.
Lipkowski
(†), Prof. Dr. U. Eckert
Hochschule für Spezialpädagogik "M. Grzegorzewska"
Warschau
Prof. Dr. K.-P.
Becker,
Prof. Dr. Chr. Theiner, Prof. Dr. K.-D. Große, Doz. Dr. B.
Lommatzsch, Dr. E. Saneja, J. Leithold
Sektion Rehabilitationspädagogik und
Kommunikationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu
Berlin
Prof. Dr. D. Denev
(†), Doz. Dr. D. Miliev, Doz. Dr. V. Stamov, Chr.
Metschkaroff
Universität Sofia, später Pädagogische
Hochschule Blagoevgrad
Prof. Dr. S. R.
Schroeder:
Universität Kansas
Dr. C. S. Schroeder:
Universität North Carolina zu Chapel Hill
Dr. G. Martin:
Staatliche Universität Ohio
Prof. Dr. F.
Kábele (†), Doz. Dr. V. Bezručková,
Dr. E. Mrkosová
Lehrstuhl für Spezialpädagogik an der
Karls-Universität Prag
Die Übersetzung der muttersprachlichen Texte ins Deutsche und
Englische besorgten sowohl die Mitglieder der Forschungsgruppe bzw.
ihrer Institutionen als auch weitere Experten. Dazu zählen
Frau Dr. M. S. Kapr,
Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, und die
Herren Dr. G. Hartmann
und E. J. Richter,
Sektion Fremdsprachen der Humboldt-Universität zu Berlin.
Mitglieder der ehemaligen Forschungsgruppe und Frau Dr. L. Hoppe,
Institut für Rehabilitationswissenschaften der
Humboldt-Universität zu Berlin, sowie Frau Dr. Kapr
übernahmen im Jahre 2005 die Bearbeitung der von Frau H. Raudszus auf
CD–ROM übertragenen mehrsprachigen Texte. Herrn O. Blaha, Wien, ist
für die englische Redaktion des Vorworts und die
Übersetzung des I. und II. Kapitels zu danken.
Die Möglichkeit zur Übertragung der CD-Rom ins
Internet verdanken der Herausgeber und die Forschungsgruppe der
Leopold-Klinge-Stiftung innerhalb des Stifterverbandes für die
Deutsche Wissenschaft.
Der e.V. "Heilpädagogik
im Netz" unterstützte das Vorhaben
zusätzlich.
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